Das faszinierende Exklusiv-Interview mit einer Hexe
 

Hexenkristall
Hexenkristall

Die 1946 in Wiener Neustadt geborene Elisabeth Daniel, Autorin von 'Hexenkristall', Initiatorin vom 'Bromberger Hexenweg', beschäftigte sich intensiv mit dem Thema Hexenverfolgung. An Hand des Schicksals der Naturheilerin Afra Schickh aus Bromberg (Bezirk Wr. Neustadt, Österreich), die 1671 als Hexe in Wiener Neustadt vor dem Wienertor auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde, entstand das Theaterstück 'Der Hexenkristall'. Die 'Hexe' Afra Schickh, die als Naturheilerin, Salberin, Wahrsagerin, Kräuterhexe und Kräuterweib galt, wird von Barbara Karlich auf der Waldbühne in Bromberg im Zuge des Hexensommers - Hexen in Bromberg verkörpert.

Was hat sich seit dem damaligen Prozess im Landgericht Wiener Neustadt zur Causa Bromberger Hexe verändert? Gibt es Zauberei, Hexerei? Was ist ein Hexenkristall? Alles Aberglaube oder Hexenwahn? www.wiener-neustadt.net hat recherchiert und hat sich mit den Hexen unserer Zeit in Verbindung gesetzt. Neben vielen 'unechten' Hexen gibt es sehr ernstzunehmende Gruppierungen, welche in der Hexerei ein wertvolles Potenzial sehen, das es zu nutzen gilt. Die wohl größte und bekannteste deutschsprachige Hexenorganisation findet man im Internet unter dem Suchbegriff 'Hexen', die Domain lautet www.hexen.org. Mit geradezu wissenschaftlichen Methoden wird von diesen Hexen die Hexerei untersucht und betrieben.

Die eigenständigen Hexen stehen in loser Verbindung, sind in Deutschland, Österreich und sogar in Brasilien beheimatet. Die Gartenhexe entmystifiziert manche Hexerei, so erklärt sie uns, wie es durch Hexen-Flugsalben zur Illusion des Hexenfluges kommt. Eine weitere Hexe verwertet alte Rezepte und untersucht sie auf Wirksamkeit, eine andere Hexe beschäftigt sich mit Parapsychologie. Die Methoden der Business-Hexe kommen bekannt vor, NLP scheint nahe damit verwandt zu sein. Gar nicht mehr erstaunlich, dass einige der Hexen im oberen Management-Bereich angesiedelt sind. Also beobachten Sie genau! Ist ihre Chefin vielleicht eine Hexe? Wenn Sie einmal 'Das Hexenbuch' von www.hexen.org auf dem Schreibtisch Ihrer Chefin liegen sehen, dann können Sie davon ausgehen, sie ist eine richtige Hexe!

Hexenritual

Melissa, Witch of Sense - eine Hexe von www.hexen.org

Die Hexen von www.hexen.org zählen zu den bekanntesten Hexen im Internet, viele orientieren sich an ihnen. Nach außen hin halten sie sich bedeckt, lehnen TV- und Rundfunkauftritte ab, gelegentlich publizieren Sie in Zeitschriften - dieses Interview ist wohl eine seltene Ausnahme?

Es ist nicht so, dass wir die Öffentlichkeit scheuen würden, im Gegenteil, doch tritt kaum jemand von uns bei Seminaren oder Kongressen als Hexe auf, das verbietet in den meisten Fällen unsere berufliche Funktion. Dennoch haben wir eine Hexe, die als solche als Kontaktperson zu Ämtern usw. fungiert, schließlich gilt es rechtliche und finanztechnische Verpflichtungen zu erfüllen. Unser Hexenwissen geben wir im Internetmedium und mit einem Hexenbuch weiter, das sind effiziente Methoden, anders könnten wir die zahlreichen Anfragen nicht bewältigen.


Was verstehen Sie unter einer Hexe?

Diese Frage wird häufig gestellt und ist daher unter den FAQ's bei www.hexen.org nachzulesen. Also, Hexe zu sein ist für mich eine Lebensphilosophie. Hexe zu sein beschränkt sich nicht auf die Ausübung von Magie, das ist nur ein Teilaspekt. Hexe sein ist keine Funktion, man muss das Hexesein täglich 'Leben'. Was die Einzelperson unter Hexe sein versteht, ist vielfältig. Es kann eine tiefe religiöse Verbundenheit sein, ebenso kann es sich auf eine innige Naturverbundenheit beschränken. Im Vorstellungsbereich der Hexen ist Platz für Göttinnen und Götter, es kann aber auch eine abstrakte Vorstellung von Energieflüssen sein, welche die Basis für das Sein als Hexe bildet. Es gibt viele 'Wahrheiten', alle haben irgendwo ihren Platz in der 'Wirklichkeit', doch all diese Wahrheiten sind nur Ersatzvorstellungen. Hexe sein bedeutet daher auch, verschiedene Wahrheiten nebeneinander zu akzeptieren und zu tolerieren.


Wie kamen Sie zum Hexenkult?

Es gibt verschiedene Zugänge, die zum Hexenkult führen. Einer davon ist eine intensive Beschäftigung mit der Religion. Bei den heutigen Religionen steht vorwiegend die Mitgliedschaft im Vordergrund, die Religion wird meistens nicht oder nur von wenigen gelebt. Auf der Suche nach den Wurzeln religiösen Denkens, auf der Suche nach 'Wahrheit' muss man zwangsläufig bei Hexen landen.
 
Ein anderer Zugang zum Hexentum, also zur Hexerei, wird durch die Suche nach effizienten geistigen Methoden geschaffen. Die Option, als Hexe mehr im Leben erreichen zu können, wird uns ja bereits in der Kindheit in Form von Märchengeschichten offeriert. Dieses Wissen bleibt in einer der geistigen Schubladen auf Abruf präsent.
 
Unbewusst ausgelöste, im täglichen Leben auftretende magische, unerklärbare Phänomene, Vorahnungen usw. tragen ebenso dazu bei, sich als Hexe zu erproben. Anfänglich kleine Erfolge ermuntern zu weiteren Hexen-Tätigkeiten. Durch Kombination der erwähnten Zugangsmethoden entsteht ein auf Hexentätigkeit ausgerichtetes Betätigungsbedürfnis.


Hat der Hexenkult im Laufe der Geschichte eine Wandlung durchgemacht? - Sehen Sie sich als moderne Hexe?

Der Ausgangspunkt des Hexenkultes war eine intensiv gelebte Naturreligion. Sie entwickelte sich lange Zeit vor dem Christentum. Die späteren Folgereligionen übernahmen sehr viele Grundgedanken dieser Naturreligion und passten sie ihren Bedürfnissen an. Ich möchte hier etwa das Ostara-Fest erwähnen, ein heidnisches Fest, das mit dem Ei symbolisch die Geburt, einen neuen Zyklus des Jahres einleitete, von den Hexen gefeiert wurde und nun als kirchliches Osterfest proklamiert wird.
 
Durch die intensive Beschäftigung mit der Natur und die Beobachtung von Naturereignissen konnten die frühen Hexen einen hohen Wissensstand erlangen, wobei das medizinische Wissen im Zusammenhang mit dem Einsatz von Kräutern besonders hervorzuheben ist. Wegen des hohen Niveaus ihres Wissens wurden Hexen von kirchlichen Institutionen als ernstzunehmende Konkurrenten eingestuft, weswegen man Foltermethoden ersann und Hexenprozesse konstruierte, um sie legal ausschalten zu können.
 
Heutzutage besteht kaum die Gefahr, wegen Hexerei hingerichtet zu werden, somit gibt es auch Hexen in jeder Facette. Die ernstzunehmenden davon haben mit den Hexen aus früheren Zeiten etwas gemeinsam, es ist die Begeisterung, sich ein hohes Wissen anzueignen. Wir finden daher Hexen sehr häufig im oberen Management angesiedelt, wo sie durch Hexentechniken erfolgreich ihre Führungsposition wahrnehmen. Ich schließe mich da als moderne Hexe nicht aus.


Zu welchem Zweck nutzen Sie die Hexenkunst? Üben Sie Rituale aus?

Hexenkunst beinhaltet natürlich auch die Praktizierung von Ritualen. Meine Rituale haben vorwiegend den Zweck, dass mittels geistigem Kraftfluss positive Energie zu anderen Personen übertragen wird. Wenn die Empfangsperson darauf eingestellt ist, was bedeutet, sie ist mit den Sinnen auf das Ereignis sensibilisiert, so ist die Erfolgsrate enorm hoch. Es ist vergleichbar mit einem Radio, stellt die Empfangsstation den Sender richtig ein, so kommt es zum gewünschten Empfangsergebnis. Solche Übertragungen sind sehr gut mit Gebeten vergleichbar. Gebete nützen im Prinzip die gleichen Übertragungs- bzw. Sendemethoden. Es geht immer darum, dass intensiv gedachte Wunschvorstellungen die Tendenz haben, sich in die Realität umzusetzen. Für kirchlich orientierte Zeitgenossen zitiere ich in dem Zusammenhang sehr gerne immer wieder den Markus, der diese Tatsache festhielt: 'Alles ist möglich, dem der da glaubt!'


Verfügen Sie über magische Fähigkeiten?

Ich verfüge über Fähigkeiten, die allgemein als magische Fähigkeiten bezeichnet werden. Diese sogenannten magischen Fähigkeiten werden durch die konsequente Nutzung der vorhandenen Sinne und Geisteskräfte erzielt. Diese Kräfte unterliegen jedoch ganz normalen Gesetzmäßigkeiten, die innerhalb der Naturgesetze, eben im Rahmen der Naturgesetze, ihre Gültigkeit haben. Es sind vielfach Fähigkeiten, die in unserer Gesellschaftsstruktur verkümmerten. Da eine hundertprozentige Reproduzierbarkeit bei der Magie nicht gegeben ist, wird sie von der Wissenschaft nicht anerkannt, obwohl sie zweifellos existiert.


Bringen Sie den Hexenkult mit dem Teufel in Verbindung?

Im Grunde genommen haben Hexen nichts mit einem Teufel zu tun. Der Teufel ist ja schließlich eine Erfindung der Kirche. Der Gehörnte war in der Urreligion ein Symbol der Männlichkeit, eigentlich logisch, er wurde aber sozusagen verteufelt, eine intolerante und unschöne Methode. Es ist daher für mich als Hexe besonders wichtig, intolerante Gesinnungen zu erkennen und Institutionen zu unterstützen, die dieser Tendenz entgegenwirkt.


Würden Sie sagen Hexen kann man am äußeren Erscheinungsbild erkennen?

Erkennt man Hexen am Äußeren, so handelt es sich in der Regel um jene Gruppe, die als Jahrmarkthexen bezeichnet werden können, das sind Hexen, die im Prinzip keine sind und sich eine äußere Hülle, eine Maske, verschaffen müssen. Als Hexe erkennt man aber bei persönlichen Kontakten sehr schnell eine andere Hexe. Das liegt an der Ausstrahlung, an der Körpersprache und an verschiedenen anderen Sendungen, die empfangen werden.


Wie reagiert ihr Umfeld auf Sie als Hexe?

Es gibt nur wenige im Umfeld, die das Wissen besitzen, dass ich eine Hexe bin, dadurch kann ich meine positiven Hexen-Kräfte unbehindert im Umfeld praktizieren.


Wie beurteilen Sie das heutige Hexenbild? Denken Sie, dass Hexenkunst eine Frauendomäne ist?

Hexenkunst ist keine reine Frauendomäne, Hexenkunst ist auf beide Geschlechter aufgeteilt. Es fällt aber auf, dass es mehr Frauen gibt, die an der Hexenkunst Interesse haben und zu Hexen werden. Männer zieht es vor allem zur Magie, während Frauen an vielen Komponenten der Hexerei gefallen finden. Das mag traditionelle Ursachen haben, liegt aber sicher auch an der weiblichen Denkstruktur.


Sehen Sie Hexerei als Berufung oder Beruf?

Hexerei, wenn man damit die Magie, die Zauberei anspricht, so ist das nur eine Komponente der Hexerei, für manche Hexe mag das sogar die Kernkompetenz sein, wenn Sie so möchten. Wer eine richtige Hexe ist, muss das Sein als Hexe als Berufung ansehen, denn man kann nicht nur einfach Hexe sein, man muss das Hexe-Sein leben, nur dann sind Erfolge an der Tagesordnung. Viele, welche die Hexerei beruflich ausüben, sind in Wahrheit keine richtigen Hexen, sie gehören zu einer Gruppe, die nur oberflächlich von der Hexenkunst etwas verstehen. Mal sind sie als als Wahrsagerinnen tätig, mal als Kräuterhexen - Kräuterexpertin wäre wohl eine bessere Bezeichnung dafür - die Bezeichnung Hexe ist vielfach nur Dekoration. Daneben gibt es aber natürlich die echten Hexen. Großteils arbeiten diese echten Hexen im Hintergrund, häufig im Management, wo sich Hexen-Publicity von selbst verbietet.

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